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Schwarzwald-Tourismuskongress 2018

27.07.2018

Mach Dir Dein Bild vom Schwarzwald!

Das Zusammenspiel von Kommunikation, Medien und Tourismus war Kernthema beim dritten Schwarzwald-Tourismuskongress am 23. Juli 2018 in der Akademiebühne Baden-Baden. Auf Einladung der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) und den Industrie- und Handelskammern im Schwarzwald beschäftigten sich die 150 Teilnehmer mit der Frage, wie Touristiker das Schwarzwald-Bild der Gäste beeinflussen können.

Feilten beim Tourismuskongress 2018 in Baden-Baden am Image des Schwarzwald-Bildes (von links): der Berliner Universitätsprofessor Dr. Christian Blümelhuber, Martin Birchmeier von Tourismuszukunft, Moderatorin Kimsy von Reischach, Uwe Baumann von Kosmos Schwarzwald, Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen, die IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler, Andreas Kempff und Dr. Guido Glania sowie Geschäftsführer Hansjörg Mair von der STG. © Chris Keller, STG.

Mit mehr als 95 Mio. Posts am Tag ist Instagram wohl die angesagteste Plattform für das Teilen von Fotos. Auf Platz 1 der deutschen Sehenswürdigkeiten liegt der Schwarzwald – klar also, dass von der vielseitigen Region ebenso vielfältige Bilder und Zuschreibungen existieren. Der Schwarzwald ist Lebensraum, Arbeitsplatz und Urlaubsort zugleich. Auch Werbung, Filme, Reportagen, Politik, Unternehmen und die Tourismusbranche machen sich ihr Bild vom Schwarzwald. Doch welches Bild macht sich eigentlich der Schwarzwald-Urlauber? Und wie lässt sich dieses verändern?

Hansjörg Mair, Geschäftsführer der STG, charakterisierte die Digitalisierung als „Herausforderung und Chance“. Darauf reagiere die STG mit ihrer neuen Digitalisierungsstrategie und einer neuen Datenbankstruktur. Es gehe darum, die Infos zur Region emotional so ansprechend und inhaltlich so dicht aufzubereiten, dass quasi jeder Crawler im Internet auf sie zugreift und so das passende Schwarzwald-Feeling und die Marke Schwarzwald auch auf fremden Internetseiten zutreffend vermittelt wird. Mair: „Am Ende müssen wir es schaffen, für jeden und jede genau das zu den individuellen Bedürfnissen passende Angebot auf dem richtigen Medium zu genau der richtigen Zeit bereitzustellen.“

Uwe Baumann, Initiator der Künstler- und Kreativen-Bewegung „Kosmos Schwarzwald“, warb in seiner Keynote für eine Gemeinschaftsleistung aller am Tourismus Beteiligter. „Tragen Sie alle den Schwarzwald in seiner Vielfältigkeit in ihrem Herzen – dann können Sie auch den Gast vom bunten, weltoffenen und kreativen Schwarzwald begeistern.“

Dass es immer schwerer werde, den Gast mit den klassischen Kommunikations- und Marketing-Maßnahmen zu erreichen, erläuterte Martin Birchmeier (Tourismuszukunft) entlang der Customer Journey: Die Inspiration für ihre Reise suchen potenzielle Gäste heute vermehrt auf Instagram; weitere Infos über die Destination finden sie auf Google, gebucht werde über Booking.com. Während des Urlaubs planen Gäste Wanderungen oder Rad-Touren u.a. mit der Outdoor-App „Komoot“, bewertet werde die Reise später auf zahlreichen Online-Plattformen. Um ihre eigenen Inhalte platzieren zu können, müssten Touristiker ihre strukturierten Daten so aufbereiten und zur Verfügung stellen, dass sie auch von den zukünftig immer wichtiger werdenden Sprach-Assistenten verarbeitet werden können, so Birchmeier. Als zweiten operativen Schritt empfahl er, die sozialen Medien stärker zu nutzen, um eigenen Content einzustellen und gleichsam die Nutzer zur aktiven Teilnahme zu motivieren – etwa durch Fotowettbewerbe. Strategisch sei es mehr denn je Aufgabe der DMO, authentische Produkte zu entwickeln und den Markenauftritt zu pflegen. „Die Produktqualität ist entscheidend“, ist sich Birchmeier sicher.

Auch der Wissenschaftler und Markenexperte Prof. Dr. Christian Blümelhuber betonte den Erlebnisaspekt: „Marken kann man nur erleben, nicht verkünden!“ Daher sei es Aufgabe der Touristiker, diese erlebbaren Angebote zu schaffen. Erreichen könne man dies auf drei Wegen. Erstens durch Anpassung – mit dem Angebot also genau die Erwartung zu erfüllen, die der Gast mit der Ferienregion verbindet. Man könne aber zweitens auch Begehrlichkeit wecken und so attraktiv erscheinen, dass sich der Gast gewissermaßen nach dem Angebot richte und so in eine für ihn neue und unbekannte Welt entführt werde. Und als dritten Weg nannte Blümelhuber die Fähigkeit, die sprichwörtliche Nische zu erkennen und sich schnellstmöglich auf veränderte Bedingungen anzupassen.

In Kleingruppen hatten die 150 Teilnehmer anschließend die Gelegenheit, mit den Keynote-Speakern sowie mit Christoph Kunz (Digitalisierungsbeauftragter der STG) zu diskutieren und sich auszutauschen.

Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es unter www.wir-sind-schwarzwald.de

https://www.focus.de/regional/baden-wuerttemberg/stadt-baden-baden-frisches-image-fuer-den-schwarzwald_id_9316803.html

https://www.baden-baden.de/buergerservice/news/frisches-image-fuer-den-schwarzwald-_6061/



Kategorien:
BWIHK · Schwarzwald Tourismus


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