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Sankt Florian

06.06.2019

Vor Jahren hat mir mal eine Konstanzerin voller Ingrimm erklärt, sie sei gegen alles, was Touristen in die Stadt bringe. Die Frau war vor kurzem selber nach Konstanz gezogen. Vermutlich war sie der Auffassung, dass nach ihr Schluss sein müsse. Sie jedenfalls wolle ihre Ruhe. Das Phänomen gab es schon immer. Gefühlt ist es dennoch schlimmer und schwieriger geworden. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass keine unmittelbare Not herrscht, dass es vielen gut geht usw. Zuletzt sind zwei Hotel- bzw. Ferienprojekte im Hochschwarzwald von den Bürgern gekippt worden. Das Kuriose: Gewöhnlich machen sich Investoren im ländlichen Raum rar, vielerorts stockt deswegen die touristische Entwicklung. Nicht so in Todtnau und Titisee. Geldgeber und gute Konzepte waren jeweils vorhanden. Nun mag es hier und dort auch berechtigte Einwände gegeben haben. Das Problem ist nur: Wenn ordentlich Stimmung gegen ein Projekt gemacht worden ist, dann ist das Kind meistens schon in den Brunnen gefallen. Dabei eröffnen touristische Projekte oft neue Perspektiven, sie sorgen für Wertschöpfung vor Ort und verbessern die heimische Infrastruktur. Häufig wird  übersehen, dass sich auch der Tourismus fortwährend wandelt, wandeln muss. Ansprüche und Gästewünsche verändern sich, Wettbewerber schlafen nicht. Leider gibt es kein Patentrezept. Nur das: noch mehr erklären, noch mehr erläutern. Dann: hoffen und bangen.

Braun bloggt – Andreas Braun schreibt an dieser Stelle über Fragen rund um den Tourismus. Es sind Einwürfe und Gedanken. Reaktionen sind erwünscht, auch Widerspruch. Das Ziel: ein fruchtbarer Diskurs über unsere Branche und darüber, was uns umtreibt.



Autor(in): Andreas Braun
Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg
Geschäftsführer
E-Mail: a.braun@tourismus-bw.de
Telefon: +49 (0)711 / 23858-20
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