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DZT Knowledge Graph

In Baden-Württemberg werden touristische Daten in der landesweiten Datenbank mein.toubiz gesammelt und gespeichert. Auch die anderen Bundesländer sammeln ihre Daten zentral in einem Datenbanksystem. Schnell wird jedoch ersichtlich, dass es sich dabei um unterschiedliche Systeme von verschiedenen Dienstleistern handelt. Somit ergibt sich eine Vielzahl an verschiedenen Datenbanken und Systemen, welche im Deutschlandtourismus im Einsatz sind. Damit aber alle Daten einheitlich in einem System hinterlegt sind, bedarf es einer deutschlandweiten Lösung.

Die Lösung auf das Problem der dezentralen und heterogenen Datenbestände aller touristischen Akteure in Deutschland stellt der Knowledge Graph dar. In diesem werden die Daten zentral, offen und einheitlich für alle touristischen Akteure und externen Dienstleistungen gemeinschaftlich zur Verfügung gestellt.

Die zentrale Datenbank unterscheidet sich zu den anderen bereits bestehenden relationalen Datenbanken, indem in dieser eine Netzwerkstruktur angelegt ist, bei der die Verbindung der Daten untereinander flexibler ist, sodass Veränderungen und Erweiterungen leicht vorgenommen werden können. Wenn Gäste beispielsweise auf der Suche nach einem Ausflugsziel und den Möglichkeiten vor Ort sind, wird von den Gästen eine konkrete situationsgerechte Auskunft zur jeweiligen Anfrage erwartet. Dazu braucht es dann jedoch Daten von beispielsweise der Gastronomie, Veranstaltungen, Attraktionen oder auch ÖPNV, die dann in Beziehung zueinander gesetzt werden.

Quelle: https://open-data-germany.org/knowledge-graph-kuenstliche-intelligenz/

Der Knowledge Graph als solches ist jedoch nichts neues. Google beispielsweise betreibt solch eine Datenbank schon seit langem. Diese wird aber nur intern von Google für die eigenen digitalen Anwendungen genutzt und ist damit nicht für alle frei zugänglich. Somit kann also nicht auf die bereits bestehenden Verknüpfungen des Google Knowledge Graphs zugegriffen werden.

Zusammengefasst ergeben sich durch die deutschlandweite Datenbank sowohl für die Gäste bzw. Einheimische als auch für die Tourismusbranche mehrere Vorteile.

Durch die gemeinsame Datennutzung kann jeder frei auf die Daten zugreifen. Ziel ist es dadurch eine maximale Sichtbarkeit zu erreichen. Für Gäste bedeutet dies einen Mehrwert, da sie die bestehenden Daten umfangreich abrufen können. Die Tourismusbranche gewinnt durch das gemeinschaftliche Einpflegen der Daten einen verbesserten Datenbestand. Aufgrund einer einheitlichen Struktur in der Datenbank werden zudem die regionalen Unterschiede in ganz Deutschland reduziert.  Für Gäste verbessert sich dadurch der überregionale Datenabruf und bei der Tourismusbranche werden Einschränkung der Datennutzung verringert, da bundesweit alle Daten gleich verstanden werden. Außerdem können die Daten des Knowledge Graphs auch mit nicht primär touristischen Daten verknüpft werden. Dazu zählen zum Beispiel Wetterinformationen, Geodaten oder Bestände aus den Kommunen. Gäste bekommen somit umfassendere Informationen und für die Tourismusbranche reduzieren sich durch die Nutzung von externen Daten die Kosten. Durch die strukturierte Datenbank mit den semantischen Beschreibungen kann des Weiteren bei komplexen Anfragen eine hohe Effizienz erreicht werden. Je mehr Daten also in den Knowledge Graph eingespeist werden, desto besser und genauer werden die situationsgerechten Antworten für die Gäste. Der Mehrwert für die Tourismusbranche liegt dabei in der Schaffung von komplexen datenbasierten Services.

Zusammen mit allen Projektbeteiligten – den 16 Bundesländern und weiteren Projektpartnern – hat die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) im Juni 2023 den gemeinsamen Knowledge Graphen des Deutschlandtourismus in Betrieb genommen. Zum Livegang stehen im Knowledge Graphen allen Akteuren – globalen Vertriebsplattformen, aber auch touristischen Dienstleistern oder Startup-Unternehmen – mehr als 200.000 aktuelle Datensätze in hoher Qualität für den öffentlichen Datenabruf zur Verfügung. Darunter sind 100.000 touristische Objekte (POIs, Touren, Events, Gastronomie, Hotels) sowie weitere 100.000 Infrastrukturdaten. Als zentrale Datenbasis für den Deutschlandtourismus nutzt der Knowledge Graph touristische Daten aus allen 16 Bundesländern.

Daten aus Baden-Württemberg im Knowledge Graph

Die TMBW speist die Daten aus mein.toubiz in den Knowledge Graph ein. Alle Einträge, die mit einer offenen Lizenz, also einer Creative-Commons-Lizenz CC0, CC BY oder CC BY-SA gekennzeichnet sind, werden automatisch aus dem Landessystem in den Knowledge Graph geliefert. Welche Daten im Knowledge Graph abrufbar sind, kann entweder über den Datenbestand in der Kartenansicht oder über das Such-Widget eingesehen werden.

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Datenverantwortlichen für die Unterstützung und Pflege der Daten in mein.toubiz bedanken! Die Freigabe der Daten ist gleichzeitig eine der großen Aufgaben für die Zukunft: Die Anzahl der Open Data-Einträge zu erhöhen und damit die Sichtbarkeit und Relevanz des touristischen Angebots in Baden-Württemberg im Knowledge Graph zu steigern.

Stand: 7. August 2023, Änderungen und Aktualisierungen vorbehalten

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