Eine neue Marke für das Urlaubsland Baden-Württemberg: Nach 13 Jahren wird der Claim »Wir sind Süden« den Erfordernissen einer digitalen Welt angepasst. Eine Anlehnung an die Landeskampagne »The Länd« ist dabei Absicht. Die Umsetzung erfolgt zum Jahresbeginn 2024.
Als die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) 2010 mit dem Slogan »Wir sind Süden« an den Start ging, war die Medienwelt noch eine andere. Zwar gab es schon eine geraume Zeit lang das Internet und auch bereits die ersten Smartphones. Aber Social Media und mobile Anwendungen spielten noch keine wesentliche Rolle. Entsprechend war fast alles auf Print ausgerichtet, sämtliche Vorlagen und Gestaltungsmodelle orientierten sich an der Verbreitung in Druckerzeugnissen.
Das ist Schnee von gestern. »Eine Anpassung war überfällig«, sagen übereinstimmend TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun und Marketingleiterin Eleonora Steenken. Ein Relaunch, der die Kommunikationswege einer digitalen Welt berücksichtigt. Besonders deutlich wird das bei den Profilbildern für Social Media. »In diesen Kleinstanwendungen ist unser aktuelles Logo schier nicht mehr erkennbar«, ergänzt Steenken.
Der neue Markenauftritt bietet nun alles. Er ist mehr als nur ein visuelles Update der Dachmarke, sondern enthält ein komplett in sich abgestimmtes Programm von Schriften, Farben und Logos, die national und international einsetzbar sind. Ein Quantensprung für Markenführung und Design, ohne dass dabei der Markenkern aufgegeben wird: Der Satz »Wir sind Süden« bleibt erhalten, wird aber künftig in einem neuen Gewand präsentiert und gemäß des erarbeiteten Markenkerns als »Sehnsuchtsort« kommuniziert.
Partner beim Markenrelaunch war – nach einem Pitch – die Werbeagentur Jung von Matt, die auch die Baden-Württemberg-Kampagne »The Länd« entwickelt hat. An die will man sich nun ein Stück weit anlehnen in Farbgebung und Schriftbild, und in der Wiedererkennbarkeit dessen, was das gemeinsam beworbene Bundesland ist. Bei der Landeskampagne freilich hatte man sich vom bisherigen Claim »Wir können alles. Außer Hochdeutsch.« verabschiedet. Das Reiseland Baden-Württemberg hingegen, da waren sich alle einig, soll weiter mit dem emotionalen Slogan »Wir sind Süden« verbunden bleiben: »Wir haben damit gute Erfahrungen gemacht, Süden ist die Chiffre für Urlaub überhaupt«, sagt Andreas Braun.
Die Assoziation von Sonne und Wärme war das, was auch Sven Kratzsch, dem Geschäftsleiter Kreation bei Jung von Matt, von Anfang an gefiel. Woran er außerdem hängen blieb, war der Umlaut, der in Süden drinsteckt: Mit einem Ü konnte man spielen, ganz ähnlich wie es beim Ä in »The Länd« der Fall war.
So wird das Ü tatsächlich zu einem wichtigen Gestaltungselement. Neben seinem sympathischen Erscheinungsbild hat Gestalter Kratzsch dabei auch dessen kommunikative Qualität imponiert: »Ein Ü sagt mehr als tausend Worte«, lautet seine augenzwinkernde Message, auch weil Umlaute international gerne mit Deutschland in Verbindung gebracht werden. Das wiederum entspricht der Baden-Württemberg-Kampagne »The Länd«, die international auch in hohem Maße auf die beiden Punkte über dem A setzt.
Dachmarkenlogo vereint Neues und Bewährtes
Eine entsprechend wichtige Rolle spielt das Ü auch im neuen Dachmarkenlogo, das neben dem Claim »Wir sind Süden« und der Verortung »Baden-Württemberg« auch den etablierten Stauferlöwen beibehält. Sonst ist aber alles anders: Als Rahmen dient eine dynamisch aufstrebende Form, die gleichzeitig als geographischer Marker funktioniert und Richtung Südwesten verweist – auf das Zuhause Baden-Württembergs. Alles hinterlegt mit dem neuen und frischen Landesgelb, das sich ideal in die Markenbotschaft des Südens einfügt. Das hervorgehobene Ü wird zur eigenen Form und steht dabei gleichzeitig für das Lächeln, das Gäste in Baden-Württemberg erwartet.
In der kleinsten aller Anwendungen bleibt es nur als Buchstabe übrig: Geformt zu einem lächelnden Gesicht mit Mund und Augen, hat es Emoji-Qualitäten. Das Ü wird zum Short-Logo, das immer dann zum Einsatz kommt, wenn für etwas anderes kein Platz ist – bei den Profilbildern auf Social-Media-Kanälen etwa.