Die Analysephase zur Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption des Landes Baden-Württemberg ist weitestgehend abgeschlossen. An dieser Stelle ein paar Einblicke in die Ergebnisse.
Im Rahmen dieser Phase ist folgendes passiert:
Soweit zu den Ansätzen der Analysephase. Was ist hierbei herausgekommen?
Schaut man sich die einzelnen Teilbereiche an, so sind bereits jetzt interessante Einblicke zum Status Quo des Tourismus in Baden-Württemberg zu verzeichnen.
Die Marktforschungsdaten zeigen beispielsweise, dass sich die Nachfrage in Baden-Württemberg entsprechend dem Deutschland-Trend seit 2009 positiv entwickelt. Städtisch geprägte Regionen und die Schwäbische Alb verzeichnen hierbei eine überdurchschnittliche Entwicklung.
Generell ist zu konstatieren, dass die Entwicklung der Städte (Marktanteilswachstum) deutlich dynamischer vonstattengeht als im ländlichen Raum und in den Kurorten.
Im Unterkunftssektor ist eine steigende Bedeutung der Hotels, jedoch ebenso ein Rückgang der Betriebszahlen zu verzeichnen.
Die Auslastung der angebotenen Betriebe ist dabei regional sehr unterschiedlich (Tipp: Um diese sowie die folgenden Grafiken zu vergrößern, einfach daraufklicken):
Die Gästezufriedenheit wird unter anderem mit dem TrustScore von TrustYou gemessen. Dieser berechnet sich aus allen online abgegebenen Meinungen der Gäste aus aller Welt. Die Ergebnisse für Baden-Württemberg zeigen hier ebenso wie in der Auslastung regionale Unterschiede auf:
In den Expertengesprächen spielte unter anderem die Tourismuskonzeption von 2009 eine wichtige Rolle. Hierbei auffällig: Die Konzeption wird als gute Analyse angesehen. Zumeist nutzten die befragten Touristiker im Land diese jedoch nur als Orientierungshilfe und schrieben der Konzeption eine eher geringere Bedeutung für die eigene Arbeit zu.
Die Online-Umfrage bestätigte diesen Eindruck noch. Bei vielen Akteuren – beispielsweise im Gastgewerbe – ist die Tourismuskonzeption 2009 überhaupt nicht präsent. Von den anderen Akteuren gab es viel Zustimmung. Diese habe die Position der Landesmarketingorganisation für Baden-Württemberg gestärkt sowie das Profil Baden-Württembergs erfolgreich geschärft. Allerdings sind die touristischen Organisations- und Aufgabenstrukturen im Land nicht eindeutig, sodass viele Doppelarbeiten stattfinden. Ebenso wird als Schwäche der bestehenden Tourismuskonzeption angegeben, dass klar formulierte Maßnahmen fehlten.
Ein wesentlicher Punkt in den Bedürfnissen über alle Akteursgruppen hinweg: der Bereich der Digitalisierung. Was von den Akteuren in diesem Themenbereich klar gewünscht wird:
Die Knowhow-Vermittlung in diesem Segment muss somit in Zukunft deutlich im Mittelpunkt stehen.
Die obigen Punkte zeigen bereits einige Handlungsfelder für die Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption des Landes Baden-Württemberg auf, die sich aus den nachfolgenden Kernaussagen der Analyse gezeigt haben:
Diese Auswahl stellt natürlich nur einen Teil der Ergebnisse dar. Selbstverständlich wurden im Rahmen der Analyse auch Strukturen und Organisation, Themen und Zielgruppen sowie Tourismusinfrastruktur und Verkehr untersucht. In den nun anstehenden Themenworkshops werden hierzu Leitlinien, Handlungsfelder und Maßnahmen diskutiert und definiert, um den Tourismus in Baden-Württemberg zukunftsfähig aufzustellen.