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Landestourismuskonzeption: Zusammenstellung von Ergebnissen aus der Analysephase

28.06.2018

Die Analysephase zur Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption des Landes Baden-Württemberg ist weitestgehend abgeschlossen. An dieser Stelle ein paar Einblicke in die Ergebnisse.

 

Die Analysephase in Zahlen

Im Rahmen dieser Phase ist folgendes passiert:

  • Insgesamt 556 Personen nahmen an der Online-Umfrage teil
  • Bisher wurden Gespräche mit Herrn Minister Guido Wolf MdL sowie weitere 18 Expertengespräche geführt. Ergänzende Gespräche mit den tourismuspolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen folgen.
  • 35 Dokumente und Studien mit regional oder thematisch ausgerichteten Marktforschungen und Konzeptionen wurden gesichtet.

Soweit zu den Ansätzen der Analysephase. Was ist hierbei herausgekommen?

 

Die Analysephase: Ausgewählte Ergebnisse

Schaut man sich die einzelnen Teilbereiche an, so sind bereits jetzt interessante Einblicke zum Status Quo des Tourismus in Baden-Württemberg zu verzeichnen.

 

Die Nachfrage in Baden-Württemberg

Die Marktforschungsdaten zeigen beispielsweise, dass sich die Nachfrage in Baden-Württemberg entsprechend dem Deutschland-Trend seit 2009 positiv entwickelt. Städtisch geprägte Regionen und die Schwäbische Alb verzeichnen hierbei eine überdurchschnittliche Entwicklung.

Generell ist zu konstatieren, dass die Entwicklung der Städte (Marktanteilswachstum) deutlich dynamischer vonstattengeht als im ländlichen Raum und in den Kurorten.

Im Unterkunftssektor ist eine steigende Bedeutung der Hotels, jedoch ebenso ein Rückgang der Betriebszahlen zu verzeichnen.

Die Auslastung der angebotenen Betriebe ist dabei regional sehr unterschiedlich (Tipp: Um diese sowie die folgenden Grafiken zu vergrößern, einfach daraufklicken):

Regionale Auslastung in Baden-Württemberg, gesamt und Hotellerie

Regionale Auslastung in Baden-Württemberg, gesamt und Hotellerie

 

Die Gästezufriedenheit wird unter anderem mit dem TrustScore von TrustYou gemessen. Dieser berechnet sich aus allen online abgegebenen Meinungen der Gäste aus aller Welt. Die Ergebnisse für Baden-Württemberg zeigen hier ebenso wie in der Auslastung regionale Unterschiede auf:

Gästezufriedenheit in Baden-Württemberg: regionale Unterschiede beim TrustScore

Gästezufriedenheit in Baden-Württemberg: regionale Unterschiede beim TrustScore

 

Die aktuelle Tourismuskonzeption

In den Expertengesprächen spielte unter anderem die Tourismuskonzeption von 2009 eine wichtige Rolle. Hierbei auffällig: Die Konzeption wird als gute Analyse angesehen. Zumeist nutzten die befragten Touristiker im Land diese jedoch nur als Orientierungshilfe und schrieben der Konzeption eine eher geringere Bedeutung für die eigene Arbeit zu.

Tourismuskonzeption: Zufriedenheit der Akteure

Tourismuskonzeption: Zufriedenheit der Akteure

Die Online-Umfrage bestätigte diesen Eindruck noch. Bei vielen Akteuren – beispielsweise im Gastgewerbe – ist die Tourismuskonzeption 2009 überhaupt nicht präsent. Von den anderen Akteuren gab es viel Zustimmung. Diese habe die Position der Landesmarketingorganisation für Baden-Württemberg gestärkt sowie das Profil Baden-Württembergs erfolgreich geschärft. Allerdings sind die touristischen Organisations- und Aufgabenstrukturen im Land nicht eindeutig, sodass viele Doppelarbeiten stattfinden. Ebenso wird als Schwäche der bestehenden Tourismuskonzeption angegeben, dass klar formulierte Maßnahmen fehlten.

 

Die Digitalisierung

Ein wesentlicher Punkt in den Bedürfnissen über alle Akteursgruppen hinweg: der Bereich der Digitalisierung. Was von den Akteuren in diesem Themenbereich klar gewünscht wird:

  • Regelmäßige Informationen zu Trends und zukünftigen Entwicklungen
  • Seminare/Workshops zu spezifischen Themen
  • Bessere technische Infrastruktur

Die Knowhow-Vermittlung in diesem Segment muss somit in Zukunft deutlich im Mittelpunkt stehen.

 

Ableitungen für die Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption

Wichtige Handlungsfelder für den Tourismus in den nächsten 5 bis 10 Jahren

Wichtige Handlungsfelder für den Tourismus in den nächsten 5 bis 10 Jahren

 

Elementare Erfolgsfaktoren für den Tourismus in Baden-Württemberg

Elementare Erfolgsfaktoren für den Tourismus in Baden-Württemberg

Die obigen Punkte zeigen bereits einige Handlungsfelder für die Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption des Landes Baden-Württemberg auf, die sich aus den nachfolgenden Kernaussagen der Analyse gezeigt haben:

  • Im Rahmen der Weiterentwicklung der Tourismuskonzeption gilt es Maßnahmen zu diskutieren, welche die Verbindlichkeit für alle steigern.
  • Eine innovative, kundenorientierte Produktentwicklung muss zukünftig stärker in den Fokus rücken.
  • Die Qualitätsentwicklung bleibt eine wichtige Aufgabe – aus diesem Grund sind erfolgversprechende Maßnahmen zu prüfen und Initiativen weiterzuentwickeln.
  • Die touristische Infrastruktur hat einen guten Entwicklungsstand. Wichtige Zukunftsthemen sind Mobilität, ÖPNV, innovative Freizeitprojekte und die digitale Infrastruktur.
  • Die touristischen Organisationsstrukturen sind geprägt von Redundanzen und unklarer Aufgabenteilung. Hier ist mehr Orientierungshilfe und Bewusstseinsbildung erforderlich.
  • Digitalisierung bedeutet nicht nur eine Verbesserung der technischen Infrastruktur. Sie erfordert auch gesellschaftliche und betriebliche Veränderungen. Hierfür ist die Tourismusbranche umfassend zu sensibilisieren.

 

Diese Auswahl  stellt natürlich nur einen Teil der Ergebnisse dar. Selbstverständlich wurden im Rahmen der Analyse auch Strukturen und Organisation, Themen und Zielgruppen sowie Tourismusinfrastruktur und Verkehr untersucht. In den nun anstehenden Themenworkshops werden hierzu Leitlinien, Handlungsfelder und Maßnahmen diskutiert und definiert, um den Tourismus in Baden-Württemberg zukunftsfähig aufzustellen.

 



Autor(in): Anja Opper
Ministerium der Justiz und für Europa Baden-Württemberg
E-Mail: tourismuskonzeption-bw@tourismuszukunft.de
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