Was taugen Bildgeneratoren wie Midjourney?
Die beachtliche Geschwindigkeit von Entwicklungen zeigt sich keineswegs nur für die Kategorie der Chatbots und Sprachmodelle, sondern gleichermaßen in nahezu allen anderen Disziplinen der generativen KI. So ist es längst keine Zukunftsmusik mehr, dass Chatbots über Avatare mit unseren eigenen Stimmen kommunizieren können und wir womöglich schon in wenigen Monaten unseren digitalen Zwilling im Einsatz haben. Man könnte aber auch kritisch fragen: Wird es Webseiten, wie wir sie heute kennen, in naher Zukunft überhaupt noch brauchen? Der Trend scheint jedenfalls klar – immer mehr Zero-Click-Suchen, bei denen die Infos auf der Ergebnisseite den Klick auf eine Drittseite überflüssig machen, immer mehr sprachgesteuerte Assistenten, immer mehr Extended Reality. Die Webseite ist nicht tot, aber wir alle sollten uns mit der Frage auseinandersetzen, wie sich unsere Digital- und Weblandschaft in den nächsten Jahren verändern könnte.
Doch konzentrieren wir uns für den Moment nochmal auf das, was bereits heute Realität geworden ist. Maschinen erschaffen Grafiken, Kunstwerke und Bilder, die binnen kürzester Zeit eine Qualität erreicht haben, die schlicht beeindruckend ist. Im Benchmarking der drei bekanntesten Tools landet übrigens Midjourney in seiner aktuellen Version 5.2 deutlich vor Stable Diffusion und Dall-E aus dem Hause OpenAI. Midjourneys Nachteil: Der Zugang über Discord-Server, also eigens aufgesetzte öffentliche Austauschplattformen, ist für Einsteiger eher umständlich, für professionelle
Ansprüche ist es jedoch auch für mich derzeit die erste Wahl!
Die generierten Bilder sind für zahlreiche Anwendungsfälle in der Tourismusbranche gut zu gebrauchen, schließlich können innerhalb von rund einer Minute Stimmungen, Motive und Szenarien ganz nach unseren Wünschen kreiert werden – wenn wir denn den richtigen Prompt setzen. Schon heute begegnen uns KI-Bilder in Seitenheadern oder als Hintergründe von Social-Media-Stories, sie schmücken Imageanzeigen und Banner oder dienen als Stimmungsbilder für Reiseunterlagen und Newsletter. Die Frage der Kennzeichnung ist dabei meist noch ungeklärt. Meine Empfehlung: Mit offenen Karten spielen und KI-Kreationen genauso kennzeichnen, wie wir es bis dato mit sonstigen Werken einschließlich Stock-Fotos getan haben. Hierzu habe ich neulich das Argument gehört: »Wir müssen unsere Kunden ja nicht darauf stoßen.« Doch ich glaube, dass genau jene Werte – nämlich Offenheit, Vertrauen und damit auch Transparenz – zukünftig gefragter sind denn je.