Das Thema Nachhaltigkeit ist für den Qualitätstourismus eines der entscheidenden Themenfelder der Zukunft. Destinationen, die sich als nachhaltige und hochwertige Reiseziele positionieren und ihre Stärken in Bezug auf ökologische, soziale und ökonomische Aspekte sinnvoll nutzen, haben eine größere Chance, attraktiv für verantwortungsbewusste Reisende zu sein und langfristig erfolgreich zu bleiben. Eine intakte Umwelt und eine an den Klimawandel angepasste Ausrichtung des touristischen Angebots werden künftig zu einer existenziellen Grundlage unserer Branche.
Nachhaltiges Handeln aller Akteurinnen und Akteure entlang der touristischen Customer Journey ist daher ein essentieller Schritt, um hiesige Naturräume, Landschaften, Ökosysteme aber auch kulturelles Erbe für zukünftige Generationen zu bewahren. Umweltschutz, sinnvolles Wirtschaften und soziale Verantwortung sorgen unterm Strich nicht nur für wirtschaftliche Stabilität, sondern auch für den Erhalt eines authentischen und qualitativ hochwertigen Reiseerlebnisses für Besucherinnen und Besucher.
Für die TMBW als Landestourismusorganisation ist es daher wichtig, ihre Rolle und Position im Bereich der Nachhaltigkeit sowohl intern als auch extern sinnvoll auszufüllen. Um den daraus resultierenden Anforderungen aller Stakeholder (Tourismusschaffende in Baden-Württemberg, Mitarbeitende, Reisende und die einheimische Bevölkerung) gerecht zu werden, treibt die TMBW die Erarbeitung einer landesweiten Nachhaltigkeitsstrategie aktiv und koordinierend voran. Bausteine dieses Prozesses sind beispielsweise die Sensibilisierung der Branche und Mitarbeitenden, die Bereitstellung konkreter Hilfsangebote für die Beteiligten, die Bildung und Pflege von Netzwerken sowie eine langfristige Koordination der verschiedenen Stakeholder, u.a. im Rahmen eines Arbeitskreises zum Thema Nachhaltigkeit.
Den Begriff “Nachhaltigkeit” versteht die TMBW als integrativen Ansatz, der ökologische, ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit zusammenführt. Dabei wird die ökologische Nachhaltigkeit immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Unser Ansatz versteht sich als eine Art neues Qualitätsbewusstsein, das alle oben beschriebenen Dimensionen erfasst und somit einen neuen Qualitätsbegriff formt.
Im Rahmen einer Bestandsanalyse, die in den letzten Monaten in Zusammenarbeit mit der Tourismusberatung Realizing Progress durchgeführt wurde, entstand nun ein Konzept, das den Grundstein zur Erarbeitung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie für den Tourismus in Baden-Württemberg legt. Eine zugehörige Umfrage bei unseren touristischen Partnern im Land stieß auf hohes Interesse. Rund 130 Akteure aus allen Regionen und Branchenbereichen haben daran teilgenommen. 95% der befragten DMOs gaben an, dass ihnen eine übergeordnete strategische Ausrichtung zum Thema Nachhaltigkeit auf Landesebene helfen würde. Zwei Drittel sind sogar bereit, sich mit ihrer Expertise in einen längerfristigen Prozess aktiv einzubringen.
Mit dieser Unterstützung aus der Branche werden wir nun den nächsten Schritt gehen und relevante Akteurinnen und Akteure, Nachhaltigkeitsbeauftragte und Tourismusschaffende im Land zusammenbringen. Ende November findet die erste, konstituierende Sitzung des „Runden Tischs Nachhaltigkeit“ statt, bei der die Ergebnisse des bisherigen Prozesses vorgestellt, eine gemeinsame Ausgangsbasis geschaffen und eine Austauschplattform für den aktuellen Status, die Ziele, Bedürfnisse und Herausforderungen der Stakeholder geboten werden sollen.
